WIE SCHLÄFT HUND AM BESTEN?

WIE SCHLÄFT HUND AM BESTEN?

Wie oft schicken wir unseren Vierbeiner mit den Worten ins Bettchen: „Schlaf gut!“. Aber wie schläft er gut und vor allem erholsam?

Schlaf ist eines der wichtigsten natürlichen Bedürfnisse, denn nur mit ausreichend Schlaf können Mensch und Tier sich regenerieren, neue Kraft sammeln, lernen und verarbeiten. Genügend Schlaf ist auch äußerst wichtig für die Gesundheit und Ausgeglichenheit unserer Vierbeiner. Während wir Menschen mit ungefähr 7-8 Stunden Schlaf am Tag auskommen, ist der Bedarf an Schlaf- und Ruhepausen bei unseren vierbeinigen Kameraden deutlich höher. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass erwachsene Hunde etwa 17-20 Stunden täglich ruhen oder schlafen, wenn sie die Möglichkeit dazu bekommen - Welpen, alte oder kranke Tiere sogar 20-22 Stunden.

Auch Ausruhen will gelernt sein

Nicht jeder Hund muss 20 Stunden am Tag schlafen, doch viele unserer treuen Begleiter überfordern sich und nehmen sich nicht genügend Auszeiten. Auch wenn Hunde durchaus merken, dass sie müde sind, so sind sie doch sehr stark auf ihre Menschen fixiert. Schließlich haben sie über Jahrhunderte gelernt, für uns da zu sein, mit uns zu arbeiten und stets wachsam zu sein. Gerade Welpen, mit ihrem oft schon vollen „Terminkalender“ - sollen sie doch in der Prägephase möglichst viel lernen – brauchen Hilfestellung von uns und müssen lernen, wann es Zeit für Pausen ist. Bestätigen Sie Ihren Vierbeiner darin, wenn er sich von selbst auf seinen Schlafplatz zurückzieht bzw. animieren Sie ihn, regelmäßig eine Auszeit zu nehmen. Genau wie bei Kindern ist ein möglichst gleichbleibender Rhythmus von Vorteil. Feste Zeiten für Fressen, Spiel, Bewegung und Schlaf bilden einen Rahmen, der für Sicherheit beim Tier sorgt und entspannen hilft.

Und die Weisheit „Niemals schlafende Hunde wecken!“ trifft auch hier absolut zu!

Wie man sich bettet...

… so schläft man!

Guter Schlaf hängt auch von einem guten Schlafplatz ab, wobei die Anforderungen an den idealen Liegeplatz individuell verschieden sein können. Immer gilt aber:
Sorgen Sie dafür, dass der Schlafplatz Ihres vierbeinigen Freundes ihm ausreichend Ruhe bietet – gleichzeitig sollte er aber auch nicht zu weit weg sein, denn als Rudeltier genießen Hunde die menschliche Nähe. Der Platz sollte vor Sonneneinstrahlung und Zugluft geschützt sein und nicht direkt neben der Heizung oder dem Kamin liegen. Auch wünschen sich Hunde ausreichend Platz zum Strecken, es soll aber dennoch kuschelig sein.

Bei der Wahl des „Hundebetts“ sind zusätzlich gesundheitliche Aspekte wichtig. Liegt der Hund zu hart, können unangenehme Druckstellen und Hautreizungen entstehen. Sackt der Vierbeiner umgekehrt in einem zu weichen Bett beim Aufstehen zu sehr ein, findet er keinen Halt und die nötigen Ausgleichsbewegungen, um die Balance zu halten, gehen auf die Gelenke und können Schmerzen verursachen.

Darüber hinaus schlafen unsere Schwanzwedler am besten, wenn sie ausreichend körperlich und geistig stimuliert werden. Ausgedehnte Spaziergänge, abwechslungsreiche Hundespiele und ordentlich Schmuseeinheiten eignen sich dafür ideal.

Das Geheimnis der Schlafposition

"Zu welchem Schlaftyp zählt wohl diese verrückte Schlafposition?"

Auch wenn man seinen Hund in den unterschiedlichsten Positionen schlafen oder dösen sehen kann, so haben unsere Vierbeiner doch genau wie wir Menschen eine Lieblingsschlafhaltung. Diese kann einiges über seinen Charakter sagen, vor allem aber über seinen momentanen Gemütszustand. Die Schlafpositionen reichen dabei vom lässigen Schläfer, der gerne voll ausgestreckt auf dem Rücken liegt, bis hin zur eingerollten „Schutzhaltung“ eines kleinen Sensibelchens.

Der Seitenschläfer

"Der Seitenschläfer"

Hunde, die mit lang ausgestreckten Beinen auf der Seite schlafen, sind komplett entspannt. Sie fühlen sich in ihrer Umgebung wohl und sicher. Wenn Tiere so relaxed schlafen, sind sie zufrieden und glücklich. Vom Charakter her sind sie meist selbstsicher und können gut abschalten.

Der „Fuchs“

"Der Fuchs"

Eingerollt, die Pfoten unter den Körper gezogen, der Kopf ruht am Hinterteil und selbst der Schwanz wird um den Kopf oder über die Schnauze gelegt – so sieht diese defensive Schlafposition aus. Hunde, die sich auf diese Weise zusammenrollen, tun dies, um sich zu schützen – z.B. vor Kälte.

Verhaltensforscher gehen davon aus, dass dieses Verhalten auf eine Art Urinstinkt zurückzuführen ist - der Hund schützt so seine empfindlichen Stellen an Hals und Bauch und kann seine Körperwärme am effektivsten speichern. Diese Schlafposition bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass sich das Tier nicht geborgen fühlt oder weniger Vertrauen hat. Viele Hunde brauchen einfach die Sicherheit und können auf diese Weise besser und ruhiger schlafen. Charakterlich sind sie oft sensibel mit einem freundlichen Wesen.

Der „Nestbauer“

"Der Nestbauer"

Nestbauer lieben Hundekörbchen! Am besten mit Decken und Kissen drin, die sie sich vor dem Zusammenrollen erst einmal mit mit viel Gescharre und Ausdauer in die richtige Position rücken. Auch dieses Verhalten erklären die Forscher mit einem ursprünglichen Instinkt, denn auch Wölfe graben sich zum Schafen eine Mulde in weiche Erde, die ihnen als natürliches und schützendes Hundebett dient. So ist gleichzeitig für Bequemlichkeit und Schutz gesorgt. Tiere vom Typ Nestbauer lieben somit den Komfort, wollen dabei aber nicht auf wohltuende Sicherheit.

Der Superheld - „Superman“

"Der Superheld"

Optisch eine echt süße Schlafstellung. Der Hund liegt flach auf dem Bauch und streckt seine Vorderbeine nach vorne und seine Hinterbeine nach hinten weg – eben echt Superman-mäßig! So kann der Vierbeiner entspannt liegen, ist aber trotzdem wachsam und jederzeit bereit aufzuspringen. Dies ist somit die ideale Position zum Dösen. Häufig schlafen Welpen in dieser Stellung oder Hunde mit viel Power, die nur mal ein kurzes Päuschen brauchen, bevor es abenteuerlustig weitergeht.

Der Bauchschläfer

"Der Bauchschläfer"

Noch schneller zum Aufspringen bereit sind die Bauchschläfer. Ihre Position ist ähnlich der des Superhelden, nur dass die Bauchschläfer ihre Hinterbeine nicht ausstrecken, sondern angewinkelt unter dem Hinterteil liegen haben. So liegen sie gemütlich und nehmen sich ihre Auszeit, sind aber stets bereit – ein Zeichen für wachsame, agile Hunde, die nichts verpassen wollen, leicht zu motivieren sind und ihre Umwelt stets im Auge haben.

Der Rückenschläfer

"Der Rückenschläfer"

Rückenlage, die eingeknickten Vorderbeine liegen locker am Brustkorb, die leicht angewinkelten Hinterbeine fallen relaxed nach außen – diese Position ist ein sicheres Zeichen für absolute Entspannung und Wohlbefinden, aber auch für Selbstvertrauen. Hier schläft ein völlig glücklicher Hund, der keine Sorgen kennt und in sich ruht.

Ein Hund, der so schläft, zeigt seine verwundbarsten Stellen und ist angreifbar. Laut Verhaltensforschern ist diese Schlafweise daher nichts für nervöse, misstrauische oder gar ängstliche Tiere.

Beine in die Höh' – der „Yoga-Hund“

"Der Yoga-Hund"

Gleiche Lage wie beim Rückenschläfer, nur dass noch mindestens ein Bein übermütig in die Luft gestreckt wird – hier fühlt sich einer pudelwohl. Diese Schlafposition eignet sich auch prima um abzukühlen, da sie eine große Oberfläche bietet.

Die beiden Rückenlagen werden gerne von ausgeglichenen, sehr stressfreien und aufgeschlossenen Vierbeinern bevorzugt.

Behüteter Schlaf

"Darf ich bei euch im Bett schlafen? In meinem Körbchen spukt es!"

Wer über den Schlaf seines vierbeinigen Freundes wacht, dem entgehen auch kleine Auffälligkeiten oder Veränderungen nicht. Denn wie man sieht, ist die Wahl von Schlafplatz und Schlafposition nicht ganz zufällig, so dass Veränderungen im Schlafverhalten auch Hinweise auf Beschwerden sein können. Es gibt bei Hunden beispielsweise bevorzugte „Bodenschläfer“ - sie wollen kein Hundebett, Hundekissen o.ä., sondern bevorzugen den blanken Fußboden oder wollen höchstens einen Teppich oder eine dünne Hundedecke. Sollte aber ihr „Nestbauer“ auf einmal zum Bodenschläfer werden, könnte dies ein Zeichen für Gelenkbeschwerden sein, denn harter Untergrund ermöglicht dem Tier beim Aufstehen oder Hinlegen eine koordinierte Belastung der Gelenke ohne Wegknicken. Auch wenn Hunde, die immer entspannt auf ihrem einen Schlafplatz lagen, auf einmal unruhig durch die Gegend wandern und sich immer wieder an einen neuen Ort legen, ist dies ein Zeichen. Vielleicht beeinträchtigen Schmerzen ein gesundes Schlafen, bei älteren Tieren sollte man auch an erste Symptome einer beginnenden Demenz denken oder lassen etwa Stress oder Reizüberflutung unseren Vierbeiner nicht zur Ruhe kommen – vielleicht raubt aber auch nur ganz harmlos eine läufige Hündin Ihrem Rüden den geruhsamen Schlaf.

Fragen Sie im Zweifelsfall bei Ihrem Tierarzt nach – er steht Ihnen gerne mit Rat und Tat zur Seite!

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