Ganz bestimmt nicht, denn die meisten Hunde lieben Schnee und genießen es durch ihn hindurch zu toben, sich ausgelassen in ihm zu wälzen, voll Freude in ihn hinein zu beißen oder Schneeflocken zu jagen. Allein ein Spaziergang durch die herrlich verschneite Natur ist für uns und unsere Vierbeiner ein wahres Vergnügen, aber den Schnee zusätzlich ins Spiel einzubauen, motiviert selbst den letzten Stubenhocker. Spiele im Schnee machen nicht nur viel Spaß, sie fördern auch die Teamarbeit und vertiefen die Beziehung zwischen Zwei- und Vierbeiner. Da es nicht alle Tage Schnee gibt, ist der Ausflug in die Winterlandschaft immer auch mit viel Neugier und Spannung verbunden – und Abwechslung fördert körperliche und geistige Beweglichkeit. Außerdem kurbelt die Bewegung an der frischen Luft den gesamten Stoffwechsel an und hält richtig fit.
In diesem Sinne: kommen Sie und Ihr Tier gesund und mit viel Spielspaß durch den Winter!
Schnee-Agility:
Liegt viel Neuschnee, kann er gut als Material zum Bau von „Sportgeräten“ benutzt werden: für Hürden, die übersprungen werden müssen, für kleine Podeste, auf die der Hund springen muss und von denen aus geduldig auf den nächsten Befehl von Herrchen oder Frauchen gewartet wird, für Säulen, die dem Slalomlauf dienen usw. Der Phantasie von Zwei- und Vierbeinern sind hierbei keine Grenzen gesetzt – eine herrliche Abwechslung von den bekannten Parcours.
Suchspiele:
Für die Spürnasen unter unseren Hunden kann man Leckerli oder das Lieblingsspielzeug im Schnee vergraben. Das Erschnüffeln des Versteckten bringt Spannung und das Ausbuddeln aus den kalten Flocken ordentlich Spaß. Für Neueinsteiger bei der Spurensuche können „Geruchsverstärker“ das Auffinden erleichtern. Hierzu z.B. einen duftenden Teebeutel zusammen mit dem Spielzeug in einen nicht verschlossenen Gefrierbeutel geben, den Vierbeiner daran schnuppern lassen und diese „Dufttüte“ dann im Schnee verstecken - je besser die Spürnase, desto schwieriger darf das Versteck sein.
Fährtensuche:
Eine gute Nase braucht man auch für die Fährtensuche. Erfolgt der Schneespaziergang mit dem Hund zu Zweit, kann einer sich unbeobachtet verstecken - dabei sollten deutliche, gut lesbare Spuren im Schnee hinterlassen werden. Besonders viel Vergnügen bringt dies bei Tiefschnee, erhöht allerdings auch den Schwierigkeitsgrad. Für ungeübte Schnüffler wählt man zu Beginn am besten unberührte Wege ohne ablenkende Spuren.
Der Leckerli-Schneemann:
Wie wäre es, wenn Sie Ihrem tierischen Begleiter im Schnee mal eine ganz besondere Herausforderung bieten? Bauen Sie einen Schneemann – das macht nicht nur Spaß, sondern wird auch die Neugier Ihres Vierbeiners wecken. Für ihn beginnt der eigentliche Spaß, wenn Sie den Schneemann zum Abschluss mit Leckerlis für Augen, Nase, Mund und Knöpfe verzieren. Hierfür eignen sich Hundekekse, kleine Kaustangen, Trockenfleischstückchen oder ähnliches. Ihr Hund darf das Meisterwerk gerne schon bestaunen, geräubert werden darf aber erst, wenn Sie das Ok dafür geben.
Treibball:
Treibball ist eine noch sehr junge Hundesportart, die der niederländische Hundeerziehungsberater und Hundetrainer Jan Nijboer entwickelt hat, um Hunde gleichzeitig körperlich und geistig auszulasten. Beim klassischen Treibball werden 8 Gymnastikbälle nacheinander unter Anleitung des Hundeführers so schnell wie möglich mit Schnauzen- und Körpereinsatz in ein Tor getrieben.
Es gibt jedoch abseits vom Turniersport unzählige Spielvariationen und Möglichkeiten mit Treibball Abwechslung in den Hundealltag zu bringen.
Um einfach Spaß im Schnee zu haben, reicht bereits ein Gymnastikball völlig aus. Der Ball sollte fest aufgepumpt sein, damit er vom Hund gut gestupst werden kann. Achten Sie auf ein langsames Kennenlernen des Balles, da Gymnastikbälle durch ihre Größe bedrohlich wirken können. Um dem Hund das Anstupsen besser vermitteln zu können und ihm die Angst vor dem Ball zu nehmen, kann beispielsweise ein Autoreifen zu Hilfe genommen werden. Unter dem Ball, der auf dem Reifen platziert ist, wird ein Leckerchen versteckt. Hat der Hund den Ball mit der Schnauze weggestupst, findet er das Leckerchen und hat sofort ein Erfolgserlebnis. Dadurch wird er motiviert, den Ball selbst und vor allem von unten her, also bodennah, zu bewegen. Hat der Hund gelernt, wie er den großen Ball gekonnt in Bewegung setzt, ist die erste Hürde genommen. Nun geht es im zweiten Schritt darum, den Ball in eine bestimmte Richtung zu schieben. Um ihm die ersten Stupser zu erleichtern, kann anfangs mit Absperrungen eine Gasse aufgebaut werden, die einerseits die Richtung für den Ball vorgibt, andererseits dem Hund das Erfolgserlebnis bietet, den Ball gezielt bewegt zu haben. Sobald der Hund herausgefunden hat, wie er mit Schnauze und Körpereinsatz den Ball bewegen kann, sind Spiel und Spaß und Ihrer Phantasie keine Grenzen gesetzt. Sie geben Richtung und Ziel vor – z.B. ein gelegtes Tor – und Ihr Vierbeiner setzt Ihre Anweisungen, die sie ihm mit akustischen Befehlen und/oder Gesten geben können, um. Kommunikation wird beim Treibball ganz großgeschrieben – Sie und Ihr Hund sollen ein Team sein! So sollte der Hund den Ball auch nie ohne Ihre Anweisung berühren. Immer wieder wechselnde Aufgaben sorgen dafür, dass Ihr Hund gespannt bleibt und motiviert auf Ihre Signale wartet. Den großen Ball dabei ausgelassen durch den frischen Schnee zu treiben, wird auf jeden Fall ein Winterhighlight!