Wenn bei Ihrem Hund ein chronischer Gelenkschaden diagnostiziert wurde, haben Sie sicher viele Fragen und Sorgen. Vielleicht haben Sie auch den Verdacht, dass Ihr Hund an Arthrose erkrankt ist? Eine gesicherte Diagnose erhalten Sie nur beim Tierarzt.
Auf dieser Seite möchten wir Ihnen eine Hilfestellung bieten und Sie werden erfahren, wie die Krankheit entsteht und wie man sie behandeln kann.
Zunächst die gute Nachricht für Sie und Ihren Hund: Arthrose muss ein glückliches Hundeleben nicht negativ beeinflussen!
Die Kombination von verschiedenen Therapie-Maßnahmen kann dem Tier trotz Krankheit noch ein gutes Leben ermöglichen.
Drang zur Bewegung stammt vom Wolf
Warum Gelenkprobleme besonders für Hunde eine große Belastung sind, liegt an Ihren Vorfahren. Nur durch Geschick und Geschwindigkeit kann der Wolf Beute erlegen und sein Überleben sichern. Heute müssen die meisten Hunde zwar keine Beute mehr erjagen, der Bewegungsdrang ist allerdings als Erbe des Wolfes erhalten geblieben.
Der heutige Haushund ist nachweislich auf den domestizierten Wolf zurückzuführen. Doch 15 000 Jahre Domestizierung haben das Bild des Wolfes sehr verändert und uns eine Rassenvielfalt vom Zwergdackel bis zum Bernhardiner geschenkt. Trotz vieler Unterschiede ist dem Hund eins auf jeden Fall erhalten geblieben: die Lust am Laufen! Damit Hunde diesem Drang nachgehen können, müssen ihre Gelenke einwandfrei funktionieren.
Gelenkflüssigkeit und Gelenkknorpel - Faktoren für gesunde Gelenke
Bewegung entsteht aus einem harmonischen Zusammenspiel von Knochen, Muskeln und Bändern. Gelenke übernehmen die Funktion der beweglichen Verbindung der starren Knochen. Zwei Faktoren sind ausschlaggebend für gesunde Gelenke: Gelenkflüssigkeit und Gelenkknorpel.
- Gelenkflüssigkeit wird auch Gelenkschmiere genannt und hat eine zähflüssige Konsistenz. Wird die Konsistenz zu dünn, reiben die Gelenke aufeinander und es ensteht Schmerz.
- Gelenkknorpel wird auch als "Stoßdämpfer" des gelenks bezeichnet. Ohne Gelenkknorpel ist eine Belastung der Gelenke nicht möglich.
Für Arthrose, also chronische Gelenkschäden, gibt es mehrere Ursachen: Genetik, Fehlernährung, Fehlbelastung und Alter können eine Rolle spielen. Bei einem kranken Gelenk ist der knorpelabbauende und knorpelaufbauende Prozess nicht ausgeglichen. Es entsteht ein Ungleichgewicht zugunsten der abbauenden Prozesse.
Gelenk® Wissen
Im gesunden Gelenk ist der knorpelabbauende und knorpelaufbauende Prozess ausgeglichen. Durch die oben genannten Urschen kommt es zu Knorpelschäden aufgrund einer verstärkten Aktivierung der Knorpelzellen. Durch eine Kette unabhängiger und miteinander verknüpfter Reaktionen kommt es zur Erschöpfung der Knorpelzellen und deren Absterben. Collagen und Protoglykane nehmen immer stärker ab und es entsteht ein Ungleichgewicht.
Die Folge ist die Ausbildung eines festen, unelastischen Narbengewebes, welches mit einem Elastizitätsverlust des Knorpels einhergeht. Durch den Abbau des Knorpels entstehen auch Spalten in der Knorpelmasse, die zur Freisetzung von Knorpelfragmenten im Gelenk führen können (Arthroseprozess). Es kommt zur Entzündung.
Arthrose beim Hund erkennen
Hunde haben eine höhere Schmerztoleranz als der Mensch. Schwäche zeigen, kann in der Natur bedeuten, aus dem Rudel ausgeschlossen zu werden. Es ist dehalb Ihre Aufgabe, auf Schmerzsymptome bei Ihrem Tier zu achten. Bewegungsunlust, Schwierigkeiten beim Aufstehen und ein veränderter Bewegungsablauf können Alarmsignale für Arthrose sein.
Vergessen Sie nicht: Hunde wollen laufen! Bei einer Erkrankung der Gelenke wird die Therapie also darauf abzielen, dass Ihr Hund diesem natürlichen Drang wieder schmerzfrei nachgehen kann. Neben dem Einsatz von Wärme, Ruhe und Bewegungstraining unterstützen auch Medikamente die Therapie. Mit welchen Behandlungsmethoden Sie Ihrem Hund helfen können, erfahren Sie hier.